Wer einmal den Baikal gesehen hat, den lässt er nicht mehr los.” sagte Klaus Bednarz und entführte die Zuschauer in seinem Film “Ballade vom Baikalsee” nach Sibirien. Wir laden Sie ein, den tiefsten, ältesten und größten See unserer Erde und die einmaligen Naturlandschaften, welche ihn umringen bei einer Trekking- und Wanderreise kennenzulernen. Diese Tour ist mit Übernachtungen im Zelt an einigen der schönsten Orte am Baikal richtet sich an alle Wanderfreunde, die ein intensives Natur- und Outdoor-Erlebnis suchen.
Unterwegs in Irkutsk
Bevor Ihr Trekkingabenteuer beginnt, lernen Sie bei einem Spaziergang Irkutsk, die alte Stadt der Kaufleute kennen. 1661 wurde die Stadt am Zusammenfluss von Irkut und Angara gegründet. An dieser Stelle befand sich eine kleine hölzerne Festung, von der aus die zukünftige Stadt gebaut wurde und sich im Lauf der Zeit zu einem bedeutenden Handelszentrum entwickelte.
1668 erhielt Irkutsk das Stadtrecht. Mit der Fertigstellung des Sibirischen Trakts, einer Straßenverbindung zwischen Moskau und dem Fernen Osten Sibiriens, konnte die Stadt ihre Stellung als wichtiger Ort für den Handel von Russen, Chinesen und Mongolen mit Pelzen, Seide, Tee, Gold und vielen anderen Waren behaupten. Irkutsk wurde das „Tor zum Osten“.
Nach der blutigen Niederschlagung des Aufstandes gegen die Zarenherrschaft im Dezember 1825 wurden viele der sogenannten Dekabristen nach Sibirien verbannt. Diese hatten, zusammen mit einigen Frauen, welche ihren Männern in die Verbannung folgten, großen Einfluss auf kulturelle Entwicklung der Stadt und sind noch immer im Bewusstsein präsent.
1897 vernichtete ein großer Brand fast drei Viertel der Bausubstanz der Stadt, die folgenden Jahre waren dem Wiederaufbau gewidmet und es entstanden die ersten Bauten aus Ziegeln und Stein. Einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung erfuhr die Stadt u.a. ab 1898, als die Transsibirische Eisenbahn Irkutsk erreichte.
Irkutsk hat heute über 600.000 Einwohner und ist damit eine der größten Städte in Sibirien. Fast 700 Kulturdenkmäler und historische Stätten erzählen von der bewegten Geschichte der Stadt. An den Reichtum der einstigen Kaufleute erinnern bis heute viele eindrucksvolle Bauten und es haben sich auch zahlreiche der alten Holzhäuser erhalten.
Sie unternehmen einen Rundgang durch das historische Zentrum, besuchen u.a. das Naturkundemuseum und besichtigen ein der vielen prächtigen Kirchen von Irkutsk. Es bleibt auch Zeit, um individuelle auf Entdeckungstour zu gehen.
Geheimnisvolle Tazheran-Steppe
Zu Beginn Ihrer Trekkingtour machen Sie Halt an den mächtigen Marmorfelsen der Sagan-Zaba Klippe an der Westküste des Baiklasees. Hier haben sich über 3000 Jahre alte Felszeichnungen erhalten. Die indigene Bevölkerung betrachtete die Felsen als heilige Orte ihrer Vorfahren. Die Petroglyphen stellen menschliche Figuren, Tiere und Vögel dar und wurden 1881 entdeckt. Besonders schön erstrahlen die Klippenfelsen im Sommer im Licht der aufgehenden Sonne.
Das Gebiet der Tazheranskaya-Steppe erstreckt sich über eine Länge von 45 Kilometern am Westufer des Baikal und birgt, neben einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt, außergewöhnliche Landschaftsformen: Das Tazheran-Massiv ist für seine einmaligen Mineralien-Formationen bekannt, es gibt weite Steppen, welche von Ewenken, Burjaten und Russen besiedelt wurden und als Sommerweiden für die Tiere dienten. Auch zahlreiche Salzseen, Höhlen und Grotten sowie Berge und Täler prägen das Gesicht der Tazheran. Bei Ihrer Tour durch die Gegend werden Sie den markanten Berg Ekhe-Erdo (Yekhe Yordoy) bestaunen, welcher bis heute für uralte schamanistische Rituale bekannt ist. Zudem steigen Sie hinauf zum fast 1000 Meter hohen Tan-Khan. Vom Gipfel des höchsten Berges der tazheranischen Steppe bietet sich ein fantastischer Ausblick über die Steppenlandschaft und den weiten Baikalsee.
Die Steppe bewahrt auch viele Geheimnisse. Ein sehr mystisch wirkender Ort ist das sagenumwobene Tal der Steingeister. Hier kann der Wanderer zahlreiche bizarre Felsformationen mitten in der Steppe entdecken. Eine alte burjatische Legende erzählt, dass in der Zeit, als Schamanen noch in unserer Welt herrschten und Magie ihre Waffe war, zwei Zauberer sich am Ufer des Baikal niederließen. Niemand konnte sich mit ihnen vergleichen und jeder wollte die Welt allein beherrschen. Der Kampf dauerte eine lange Zeit, jedoch konnte keiner gewinnen. Die Gottheiten erzürnten über den Wahnsinn des Blutvergießens und verwandelten die zwei Schamanen Schwarz und Weiß nebst ihrer unglücklichen Armeen in Stein…
Die Sonnenisel Olchon
Die größte Insel des Baikalsees befindet sich ungefähr in der Mitte des Sees. Sie ist vom Festland der Westküste durch das sogenannte „Kleine Meer“ mit einer Breite von ca. 16 Kilometern und einer schmalen Straße, dem Olchon-Tor, getrennt. Das gesamte Gebiet der Insel und die unmittelbare Umgebung sind Teil des Pribaikalsky-Nationalparks. Die Anzahl der Sonnentage auf Olchon ist etwa dreimal höher als in Irkutsk und beträgt mehr als 300 Tage im Jahr.
Die Natur der Insel gestaltet sich unglaublich vielfältig: Es gibt dichte Wälder an der Ostküste, bizarre Marmorfelsen, Sandstrände mit Dünen im Westen und weite Steppen. Nur unweit vom Hauptort der Insel, dem kleinen Dorf Khuzhir, liegt das sicher bedeutendste Naturdenkmal des Baikal: der berühmte Schamanenfelsen, welcher auch Cap Burkhan genannt wird. Der 42 Meter hohe Marmorfelsen mit zwei Gipfel ragt vor der Küste aus dem See und ist mit roten Flechten bedeckt. Im Inneren befindet sich eine Höhle, welche von der Ost- und der Westseite einen Eingang besitzt. Seit alters her ist der Schamanenfelsen für die Burjaten ein heiliger Ort.
Bei Ihrem Aufenthalt auf der Inselerwartet Sie eine panoramareiche Wanderung hoch über dem Baikalsee durch Wälder und eine Steppe mit sanften Hügeln. Natürlich bleibt auch Zeit, durch das Dorf Khuzhir zu bummeln und einen Blick auf den Schamanenfelsen zu werfen. Sie übernachten in einem Ökozentrum und können am Abend in der traditionellen Banja entspannen.
Trekking am Westufer des Baikal bis Listwjanka
Ihre Trekkingtour entlang des westlichen Baikalufers beginnt im kleinen Dorf Buguldeika. Bis zum Ziel, der berühmten Bucht Peschanaya und dem Hafenort Listwjanka sind fünf Wanderetappen zu bewältigen. Ein Ruhetag unterwegs sorgt für Entspannung und es ist Zeit zum Baden im Baikalsee. Erleben Sie auf den panoramareichen, gemütlichen und herausfordernden Trekkingetappen in Richtung Süden die Schönheit des Baikal und der Naturlandschaften, welche ihn umgeben. Sie passieren kleine Dörfer, wilde Steilküsten, die Wälder der Taiga und es geht am Strand entlang. Es bieten sich immer wieder atemberaubende Ausblicke auf den See und malerische Sandbuchten laden zum Verweilen ein. Es geht weit abseits der Touristenpfade, mal querfeldein und über teils unbefestigte Pfade durch die nahezu unberührte Landschaft am See.
Unterwegs werden Sie erleben, was die meisten Menschen mit Sibirien und dem Baikal in Verbindung bringen: Stille, schier unendliche Weite und faszinierende Natur.
Ihre Zelte bauen Sie an schönen Plätzen im Gebirge und am Seeufer auf und so manche Mahlzeit wird bereichert, mit dem was Wald und See zu bieten haben. Ihre einheimischen Reisebegleiter werden Ihnen ihre Heimat auf herzliche Art nahe bringen.
Einige Wegabschnitte führen Sie über den Great Baikal Trail. Dieser Wanderweg mit ca. 1800 Kilometer Länge soll nach seiner Fertigstellung einmal rund um den See führen. Schon heute kann man einige sehr schönste Teilstücke begehen.
Mit dem Schiff geht es von der idyllischen Sandbucht Peschanaya nach Listwjanka. Ein ganzer Tag steht für Entdeckungen im und rund um den Ort zur Verfügung. Sie wandern hinauf zum Aussichtspunkt am Chersky-Stein (728 m), wo Sie ein fantastischer Ausblick über den See und das Gebirge erwartet und wir zeigen Ihnen den Schamanenstein, welcher sich an der Quelle der Angara befindet. Eine alte burjatische Legende rankt sich um das Naturdenkmal im Fluss…
Im Baikal-Museum von Listwjanka erhält der Besucher einen spannenden Einblick in die Entstehung des Sees und in die einzigartige Flora und Fauna, die das “Heilige Meer” Sibiriens birgt. Hier kann man auch in großen Aquarien die berühmten Baikalrobben beobachten. Bis heute diskutieren Wissenschaftler, wie die einzigartigen Tiere zum Baikal kommen konnten. Im 19. Jahrhundert erklärte der sibirische Entdecker Ivan Dmitrievich Chersky diese erstaunliche Tatsache, mit der Wanderung von Robben zum Baikalsee von den Ufern des Arktischen Ozeans über die Wasserverbindung Jenissei-Angara-Baikal. Der Fischreichtum des Sees und die Entfernung zur Zivilisation ermöglichten die Entstehung einer großen Robbenkolonie am Ufer der Uschkany-Inseln.
Mit der Rückfahrt nach Irkutsk und einem Besuch im Freilichtmuseum Talzy endet eine erlebnisreiche Trekkingreise.
Besonderes:- Tageswanderungen in der Tascheran-Steppe und auf der Insel Olchon
- 5-Tage-Zelttrekking mit Gepäck am südwestlichen Baikalsee-Ufer
- Abenteuer Wildnis und großartige Naturerlebnisse am Baikal
- gemütlicher Tagesausklang am Lagerfeuer und Ruhetag am See
- Hafenort Listwjanka und Freilichtmuseum Talzy
- outdoorerfahrene Reiseleiter und herzliche Gastfreundschaft